Verschärfte Kontrollen: Wartezeiten und erste Erfolge

Am ersten Tag der verschärften Ausweiskontrollen für Reisende außerhalb der Schengen-Zone waren die Wartezeiten auf dem Brüsseler Flughafen am Freitagmorgen deutlich länger als gewöhnlich. Auch in den Seehäfen und internationalen Bahnhöfen müssen Reisende womöglich anstehen. Eine andere Folge der Ausweiskontrollen: Am Flughafen und am Brüsseler Südbahnhof wurden 15 Personen aufgegriffen.

Mittlerweile hat sich die Lage jedoch normalisiert. Um 9 Uhr dauerte die Wartezeit vor dem Passkontrollschalter der belgischen Bundespolizei noch ca. 15 Minuten.

Um halb sieben hatten zeitweise 500 bis 600 Menschen vor der Ausweiskontrolle der Bundespolizei gestanden. "Für diese Tageszeit keine ungewöhnlich hohe Anzahl", beschwichtigte Anke Fransen von Brussels Airport. Der Flughafen hatte die Passagiere aufgefordert, zwei bis drei Stunden früher zu kommen.

Der Bundespolizei zufolge waren die langen Wartezeiten sogar eine Folge dieser Maßnahme, da viele Reisenden besonders früh zum Flughafen gekommen waren.

Verschärfte Kontrollen

Während die Bundespolizei bislang nur kurz die Echtheit der Dokumente und die Übereinstimmung des Fotos mit dem Inhaber des Personalausweises kontrollierte, überprüft sie jetzt jede Person in ihrer Datenbank. "Jeden, das heißt, vom Säugling bis zur Großmutter wird wirklich jede Person erkennungsdienstlich ", so Peter de Waele, Polizeisprecher.

Übrigens kann man viel schneller in der Datenbank der Polizei auftauchen, als man denkt. Wer beispielsweise versäumt, seine Wohnsitzangaben zu aktualisieren, kann bereits erkennungsdienstlich gemeldet sein.

Die verschärften Kontrolle betreffen alle Reisenden, die u. a. nach Amerika, Asien oder auch nach London oder Irland reisen. Weder Irland noch das Vereinigte Königreich sind Teil der Schengen-Zone (in Grün auf der Europakarte).

Laut Polizeisprecher Peter De Waele sind infolge der verschärften Kontrollen am Morgen 12 erkennungsdienstlich gesuchte Personen in Zaventem und 3 Personen auf dem internationalen Bahnsteig in Brüssel-Süd aufgegriffen worden. Eine der kontrollierten Personen wurde wegen einer verhängten Haftstrafe gesucht.

Es handele sich aber nur selten um solche schweren Fälle, so De Waele. Um Ärger bei der Passkontrolle zu vermeiden, ruft die Polizei Reisende auf, auch administrativen Aufforderungen wie z. B. die Unterzeichnung eines Fahrverbots oder die Bekanntgabe einer Adressänderung, nachzukommen.

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