Lüttich: Weißer Marsch für Terroropfer

Sonntagmittag fand in Lüttich ein weißer Marsch. Die Teilnehmer gedenken der Opfer der Schießerei Anfang dieser Woche. Neben ihrer Solidarität mit den betroffenen Familien wollen sie auch ihre Besorgnis über die zunehmende Gewalt zum Ausdruck bringen.

Am Dienstag ermordete Benjamin Herman in Lüttich zwei Polizistinnen mit ihren eigenen Dienstwaffen und den Studenten Cyriel Vangriecken. Herman, der eine mehrjährige Haftstrafe verbüßte, hat an diesem Tag Freigang. Um der Verstorbenen und ihrer Familien zu gedenken, liefen am Sonntagmittag Hunderte von Sympathisanten durch Lüttich.

"Ich war Polizist und trug nie eine kugelsichere Weste", sagt einer der Teilnehmer. "Mittlerweile müssen Polizeibeamte jeden Tag eine kugelsichere Weste tragen. Das ist ein Zeichen dafür, dass in der Gesellschaft etwas schief läuft.“

Viele der Teilnehmer sind Freunde des ermordeten Studenten Cyriel Vangriecken. Sie stellen sich Fragen, wie es zu diesem Anschlag kommen konnte, und sie erwarten ein Signal von der Politik.

Der weiße Marsch wurde von Polizisten begleitet. Am Tatort ließen die Teilnehmer die tausend mitgebrachten weißen Luftballons los, ein symbolisches Zeichen der Hoffnung.

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