Abkommen bei Lidl - Streik zu Ende - Alle Geschäfte seit Dienstagnachmittag wieder geöffnet

Nach 6 Tagen ist der Streik bei Lidl in Belgien zu Ende und der Konflikt ist gelöst. Gewerkschaften und Direktion der Warenhauskette haben sich in der Nacht von Montag auf Dienstag auf ein gemeinsames Abkommen geeinigt. Dutzende Lidl-Filialen, die am Montag noch geschlossen waren, öffneten am Dienstag um 14 Uhr.

Das Personal in vielen Lidl-Filialen hatte vor 6 Tagen damit begonnen, Geschäfte zu bestreiken und die beiden Vertriebszentren der Warenhauskette zu blockieren. Bei den Beschäftigten herrschte große Unzufriedenheit durch einen stetig steigenden Arbeitsdruck, der durch Personalmangel und fast tägliche neue Angebotsanpassungen und Rabattaktionen noch verstärkt wurde. Noch am Montag wurden rund 70 der 300 belgischen Lidl-Filialen bestreikt.

Doch jetzt, nach 6 Tagen Streik, ist die Aktion zu Ende. Seit Montag saßen die Gewerkschaften und die Direktion von Lidl in Belgien zusammen. In der Nacht zum Dienstag fanden die Gesprächspartner zu einem neuen Tarifabkommen und zu Maßnahmen, um den Arbeitsdruck im Rahmen einer Anpassung der Arbeitsorganisation zu verringern. Die entsprechenden Maßnahmen werden sowohl in Teilen kurz-, als auch langfristig umgesetzt, wie die sozialistische Angestelltengewerkschaft BBTK gegenüber VRT NWS angab.

Maßnahmen

Ein erster Schritt ist die Vergrößerung der Springergruppe, die den einzelnen Filialen zu Hilfe kommt, wenn es zusätzliche Arbeit gibt oder zu viele abwesende Kollegen z.B. durch Krankheit. Diese Gruppe wird von 140 auf 223 Kollegen verstärkt. Zudem wird ein Aktionsplan ausgearbeitet, mit dem Filialen verstärkt werden, die unter einem höheren Krankenstand leiden, als vielleicht andere Geschäfte. Nicht zuletzt wird es neue Initiativen geben, mit denen neues Personal schneller angeworben und eingesetzt werden kann.

Des Weiteren wird das Aufgabenpaket des Personals vereinfacht, in dem verschiedene Tätigkeiten, wie z.B. Bestellungen und die Auspreisung der Artikel digitalisiert werden. Zudem werden die Angestellten der einzelnen Filialen nicht mehr für alles verantwortlich gemacht, was in erster Linie Reinigungsaufgaben betriff. Im kommenden Jahr werden die Sozialpartner bei Lidl in Belgien gemeinsam während 2 Wochen Zeit und Aufwand bei den einzelnen Aufgaben des Personals in 12 ausgesuchten Filialen erfassen und analysieren.  

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