Am Sonntag ist Wahltag - Wie wird in Belgien gewählt?

Am Sonntag gehen über 8 Millionen Bürger in Belgien zur Wahl. Dann werden die belgischen EU-Abgeordneten gewählt, ein neues belgisches Bundesparlament und neue Parlamente in den Ländern, Gemeinschaften und Regionen. Gewählt wird auf zwei Arten: Computer oder Papier und Bleistift.

In Belgien gilt die Wahlpflicht. Um wählen zu gehen, braucht man seinen Personalausweis und seinen Wahlaufruf. In 157 Städten und Gemeinden im belgischen Bundesland Flandern wird per Computer gewählt. In der Wallonie hingegen wird überall mit Bleistift und Papier abgestimmt. In der Region Brüssel-Hauptstadt und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien wird überall mit Computern gewählt. In ganz wenigen Wahllokalen werden sogar erstmalig elektronische Wahlmöglichkeiten getestet.

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Computerwahl

Wer in einem Wahllokal wählen muss, in dem per Computer gestimmt wird, der erhält eine Chipkarte. Diese Karte führt man in den Computer ein und dann kann man für eine Partei stimmen oder man gibt keine Stimme ab (Weißwahl nennt man das). Man kann für die gesamte Parteiliste stimmen oder für einzelne Kandidaten. Die Computer bieten die Möglichkeit, Korrekturen durchzuführen.

Am Ende des Wahlvorgangs muss man allerdings bestätigen. Dann wird ein Zettel ausgedruckt mit einem QR-Code, auf dem die Wahl dokumentiert ist. Diesen Zettel sollte man falten und muss ihn danach mitsamt der Chipkarte wieder dem Personal des Wahlbüros aushändigen. Vorher muss man den Zettel allerdings noch an der Wahlurne scannen. Dann öffnet sich diese Urne und der Zettel muss hineingegeben werden. Damit hat man offiziell gewählt. Im Anschluss bekommt man seinen Ausweis und seine abgestempelte Wahlaufforderung wieder zurück.

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Mit Papier und Bleistift

In Wahllokalen, in denen mit Papier und Bleistift gewählt wird, erhalten die Wähler je nach Region mehrere Wahlzettel. In Flandern sind dies drei Wahlzettel: Europa, Bundesparlament, Landesparlament. Um gültig zu wählen, sollte man den weißen Punkt mit dem roten Bleistift ausfüllen bei der Partei, wie man wählen will, oder den weißen Punkt von einem oder mehreren Kandidaten. Man kann aber auch auf seine Stimme verzichten, keine Punkte ausfüllen und damit weißwählen.

Was man nicht machen sollte oder darf, ist Punkte von mehreren Parteien oder Kandidaten einfärben, denn dann wählt man ungültig. Ungültige Wahlzettel sind Zettel, die beschädigt sind oder auf denen geschrieben oder gemalt wurde. Selbstverständlich sind auch selbst angefertigte Wahlzettel ungültig… Die Wahlbüros, in denen mit Papier und Bleistift gewählt wird, schließen am Sonntag um 14 Uhr. Jene, in denen per Computer gewählt wird, schließen erst um 16 Uhr. Geöffnet sind die Wahllokale ab 8 Uhr morgens. 

James Arthur Photography

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