Umgewehte Strandkabinen in Blankenberge - Foto: Tessie Pype.

Odette verursacht Sturmschäden an der Küste, erneute Sturmwarnung für Nacht auf Sonntag

Freitagnacht hat das Sturmtief Odette erhebliche Schäden an der Küste und in den Provinzen West- und Ostflandern angerichtet. Mehrere Personen wurden verletzt. In den letzten Stunden haben die beiden Feuerwehrzentralen an der Küste über 1.600 Einsätze registriert. Das Wetteramt meldet erneut heftige Regenfälle und Sturmböen in der Nacht von Samstag auf Sonntag.

Laut VRT-Wetterexperte Frank Deboosere bleibt es in der kommenden Nacht schwer bewölkt und regnerisch. Lokal können Gewitter losbrechen. Die Windgeschwindigkeiten, insbesondere an der Küste, können bis zu 110 km/h erreichen.

Der Regen zieht von Nordosten ins Landesinnere. Stellenweise ist mit bis zu 25 l/m² Regen zu rechnen. Überschwemmungen sind nicht ausgeschlossen.

Sonntagvormittag wird weiter viel Regen fallen. Erst im Nachmittag soll sich der erste Herbststurm abflachen und kann lokal die Sonne scheinen.

Sturmböen bis zu 110 Stundenkilometer (120 km/h auf See) haben in der Nacht von Freitag auf Samstag insbesondere in West- und Ostflandern gewütet. Auch im Landesinnern erreichte der Wind aus nordwestlichen Richtungen Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h. Die Sturmschäden blieben dort jedoch begrenzt.

Am Strand von Oostduinkerke wirbelte der Sturm die Strandhäuschen durcheinander.  Auch in Blankenberge hielten die Holzbuden den Windgeschwindigkeiten nicht stand. Die Polizei musste eine Straße sperren, da die Fassade eines Hauses auf einer Baustelle einzustürzen drohte.

Die Feuerwehr in der Provinz Westflandern erhielt besonders viele Notrufe aus De Panne, Koksijde und Nieuwpoort.

In Middelkerke wurde ein Arbeiter durch fallende Mauerteile schwer verletzt.

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Strandspaziergänger verletzt

In Nieuwpoort blies der Wind am Strand so stark, dass zwei Spaziergänger mitgerissen wurden. Sie erlitten Schnittwunden und mussten ärztlich versorgt werden. Die Notplanstelle der Küstenstadt hatte die Leute aufgerufen, zu Hause zu bleiben.

In der Nähe von Veurne wurden drei Feuerwehrleute von einem herunterfallenden Ast verletzt, als sie einen anderen umgestürzten Baum zu räumen versuchten.

Bei der Notrufnummer 1712 wurde vor allem Meldung gemacht von geknickten Ästen, weggewehten Dachziegeln, Gartenmöbeln und Dixie-Clos. Circa 250 Anrufe gingen in Folge des ersten Herbststurms bei der Notrufzentrale ein.

VRT-Wettermann Frank Deboosere warnte die Bevölkerung vor den ersten Herbststürmen des Jahres: „Es ist der erste große Sturm seit langer Zeit. Viele Dinge, die noch nicht festgemacht wurden, drohen loszukommen.“

Omgewaaide boom in Koksijde - Foto: G. Van Delm.

Warum Odette?

Es ist das erste Mal, dass das Königliche Meteorologische Institut (KMI) den Namen für einen Sturm auswählen durfte. Wenn das KMI eine Sturmwarnung mit Orange oder Rot ankündigt und dieser Sturm sich in belgischen Gewässern entwickelt, darf das KMI das Sturmtief taufen.

Zu Beginn des Herbstes wird eine alphabetische Liste mit Namen für die möglichen Stürme herausgegeben. Jedes Land darf mehrere Vorschläge einreichen. Odette steht auf der Liste der vorigen Saison. Die neue Sturmsaison beginnt am 1. Oktober. 

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