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Sammy Mahdi wird mit fast 97 % der Stimmen neuer Vorsitzender der flämischen Christdemokraten

Während des Familientages der christdemokratischen Partei Flanderns (CD&V) im Vergnügungspark Plopsaland ist der Staatssekretär für Asyl und Migration Sammy Mahdi (Foto) offiziell zum neuen Parteivorsitzenden gewählt worden. Der 33-Jährige erhielt 96,86 % der Stimmen und freute sich über die breite Unterstützung innerhalb seiner Partei.

Sammy Mahdi war der einzige Kandidat für die Nachfolge von Joachim Coens als Parteivorsitzender. Dieser hatte Anfang Mai seinen Rücktritt angekündigt, nachdem eine unter anderem von VRT NWS in Auftrag gegebene Umfrage der CD&V nur noch 8,7 Prozent der Wahlabsichten bescheinigt hatte. 

"Aus strategischer Sicht wäre es vielleicht klüger gewesen, Staatssekretär zu bleiben, aber die Pflicht hat mich gerufen", betonte Sammy Mahdi am Samstag nach seiner Rede vor den Mitgliedern der CD&V. "Ich habe bei den Ortsverbänden eine große Sorge über die Ergebnisse gespürt. Und ich habe immer gesagt, dass ich diese Aufgabe übernehmen werde, wenn man mich darum bittet." 

Der neue Vorsitzende, Sohn eines Irakers und einer Belgierin, möchte in die Fußstapfen seines großen Vorbilds Jean-Luc Dehaene treten, der sich sehr volksnah geben konnte und zugleich mit Verfassungsspezialisten über Staatsreformen diskutieren konnte. Mahdi will die Kommunikation zu seiner Speerspitze machen. "Heute schauen die Menschen mehr auf ihren kleinen Bildschirm als auf ihren Partner. Ich bin ein Kind meiner Generation, ich will auf diese Realität, auf die Kultur der Bilder reagieren.”

Kritik an anderen Parteien

Der 33-jährige sagte den Parteimitgliedern: "Wir müssen demütig sein, dafür sorgen, dass die CD&V wieder selbstbewusster wird. Das ist nicht einfach, denn die Menschen stehen unserer Partei oft gleichgültig gegenüber. Sie wissen nicht wirklich, wofür sie steht, obwohl wir einige der besten Vertreter haben". In seiner Rede kritisierte er auch, dass die Sozialisten in Vooruit herablassend und die Liberalen in Open VLD egoistisch seien. Er sagte, dass die CD&V die älteste Umweltpartei sei und dass sie dafür sorgen werde, dass künftige Generationen nicht mit den Schulden der heutigen Generation belastet würden.  

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