10 Angeklagte in belgischem Prozess um Terroranschläge in Paris schuldig gesprochen

Während der Hauptangeklagte, Salah Abdeslam, in Paris zu lebenslanger Haft wegen seiner Beteiligung an den Terroranschlägen in Paris (2015) verurteilt wurde, sind im belgischen Teil des Prozesses auch 10 von 14 Angeklagten am Donnerstag für schuldig befunden worden. Die härteste Strafe erhielt ein Mann, der Salah Abdeslam auf seiner Flucht zu einer Unterkunft verholfen hatte. 

Neben dem großen Prozess in Paris fand ein kleinerer Prozess in Brüssel statt. Um hohe Sicherheitsbedingungen garantieren zu können, war der Prozess auf dem ehemaligen NATO-Gelände in Evere verlegt worden. Das Brüsseler Gericht urteilte vor allem über Personen, die den Terroristen von Paris am 13. November 2015 auf die eine oder andere Weise geholfen hatten, manchmal ohne sich der Tragweite ihres Handelns bewusst zu sein. Dabei ging es unter anderem um die Übergabe von Dokumenten oder Waffen. 

10 der 14 Angeklagten wurden für schuldig befunden. Unter ihnen der Neffe von Salah Abdeslam, der ihm Unterkunft in seinem Haus in Molenbeek gewährte. Dort wurde der flüchtige Salah Abdeslam später verhaftet. Der Mann erhielt drei Jahre Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. 

Ibrahim Abrini, der jüngere Bruder von Mohamed Abrini - der eine Rolle bei den Anschlägen von Zaventem spielte - wurde ebenfalls am Donnerstag in Brüssel verurteilt. Er soll seinem Bruder geholfen haben, der Polizei zu entkommen und wurde zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. 

Im Oktober beginnt der Prozess um die Terroranschläge auf dem Flughafen von Zaventem und in der Metrostation Maelbeek in Brüssel, bei denen im März 2016 32 Menschen ums Leben kamen. 

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