Staatsanwaltschaft fordert 3 Jahre Haft für deutschen Heilpraktiker Klaus Ross

Die Staatsanwaltschaft hat am Montag vor dem Krefelder Gericht gegen den deutschen Heilpraktiker Klaus Ross eine Freiheitsstrafe von drei Jahren gefordert. Die Justiz macht den Mann für den Tod von drei Patienten verantwortlich, darunter eine Belgierin.

Der 61-Jährige ist wegen fahrlässiger Tötung und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz angeklagt.

Im Jahr 2016 behandelte Ross Krebspatienten im deutschen Dorf Bracht, nahe der südostholländischen Stadt Roermond. Nach den Behandlungen starben zwei Frauen und ein Mann, darunter eine 55 Jahre alte Frau aus Beveren. Laut Justiz starben diese Menschen an den Folgen einer erheblichen Überdosierung des alternativen Medikaments 3-Bromopyruvat (3-BP), auch als  „Glukoseblocker“ bekannt. Den Ermittlungen zufolge hatte Ross eine ungeeignete Waage benutzt und den Wirkstoff um das Drei- bis Sechsfache zu hoch dosiert.

Der Wirkstoff war 2016 nicht als Arzneimittel zugelassen, eine Anwendung war aber nicht grundsätzlich verboten. Allerdings könne bereits eine geringe Überdosierung des Stoffs tödliche Nebenwirkungen auslösen, so die Staatsanwaltschaft.

Im Laufe dieses Montags hält Ross' Anwältin ihr Plädoyer. Nach einer Aussetzung wird das Gericht sein Urteil im Laufe des Nachmittags fällen.

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