Virologe Steven Van Gucht befürchtet, dass Belgien auf 20.000 Corona-Infektionen pro Tag zusteuert

Auf einer Pressekonferenz am Freitagmorgen hat der Virologe Steven Van Gucht vom Gesundheitsinstitut Sciensano erklärt, warum er befürchtet, dass Belgien auf 20.000 neue Corona-Infektionen pro Tag zusteuert. Er wies auch auf den raschen Anstieg der Infektionsrate in der älteren Bevölkerung.

„Aktuell werden in Belgien täglich über 10.000 Neuinfektionen registriert. Am Montag allein wurden fast 13.000 neue Corona-Fälle gezählt. Die Infektionszahlen verdoppeln sich alle 9 Tage, was bedeutet, dass wir uns in der kommenden Woche wahrscheinlich auf 20.000 zubewegen“, erklärte der Virologe: „Ein Belgier von hundert hat sich mit Covid-19 angesteckt“.

Obwohl ein Großteil der Infektionen immer noch die unter 20-Jährigen betrifft, ist der Anstieg bei dieser Gruppe weniger ausgeprägt als bei anderen Altersgruppen. Das Durchschnittsalter der Neuinfizierten steigt weiter an und liegt gegenwärtig bei 37 Jahre.

„Den größten Anstieg aber stellen wir bei den über 70-Jährigen fest: mit einer Verdoppelung innerhalb einer Woche. Bei den über 90-Jährigen verdoppelt sich die Zahl der neuen Corona-Fälle um die 5 Tage“, weshalb die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle zunehmen, so Van Gucht.

Der Virologe begrüßt die strengeren Maßnahmen der Behörden, unterließ es aber nicht, die Bevölkerung darauf hinzuweisen, dass der Erfolg der Maßnahmen in ihren Händen liegt und dass die sechs Hygiene- und Schutzmaßnahmen unbedingt einzuhalten sind.

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