Razzia: Der belgische Zoll stürmte Gebäude, in denen illegal Zigaretten produziert werden

Rund 150 Zollbeamte haben am Mittwochmorgen an 10 Stellen in ganz Belgien Gebäude gestürmt, in denen illegal Zigaretten produziert werden. Die Aktion war u.a. mit Europol abgestimmt. Diese Aktion ist die größte ihrer Art in unserm Land bisher. Belgien entwickelt sich in letzter Zeit zu einem Zentrum für die Produktion und den Handel mit gefälschten Zigaretten.

Eines der Gebäude, die der belgische Zoll im Rahmen der Aktion gegen Zigarettenfälscher durchsuchte, ist eine Lagerhalle an der Autobahn A12 in Schelle zwischen Brüssel und Antwerpen. Hier wurden 17 Personen auf frischer Tat ertappt, die u.a. gerade dabei waren, gefälschte Marlboro-Zigaretten zu produzieren.

Eine weitere illegale Zigarettenfabrik, die am Mittwoch gestürmt wurde, befindet sich im Antwerpener Stadtteil Aartselaar. Hier wurden 18 Personen festgenommen. Auch in Tongeren in Limburg und in Eeklo in Ostflandern bekamen illegale Zigarettenfabriken Besuch vom belgischen Zoll.

Grober unverarbeiteter Tabak ist eine legal zu erwerbende Ware und die Maschinen, die man braucht, um Zigaretten zu fabrizieren, findet man z.B. leicht bei Alibaba. Die Produzenten der illegalen Zigaretten stammen zumeist aus Osteuropa. Die Arbeiter, die in der Produktion beschäftigt sind, leben in erbärmlichen, verdienen kaum Geld und sind damit nicht sozialversichert. 

Um die Auftraggeber zu finden, braucht es internationale Kooperationen. Diese Aktion hier wurde gemeinsam von der belgischen Zollfahndung und von Europol mit Unterstützung der belgischen Polizei durchgeführt.

Belgien entwickelt sich nach Angaben von Kristian Vanderwaeren, dem Leiter der belgischen Zollbehörden, zu einer Drehscheibe für den Handel und die Produktion von gefälschten Markenzigaretten. Bevorzugte Absatzmärkte seien vor allem Großbritannien, Frankreich und die Niederlande.

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