Pascale Van Damme ist die erste Frau an der Spitze des belgischen Fußballverbandes

Nach dem eher unfreiwilligen Rücktritt von Paul Van den Bulck vom Vorsitz des belgischen Fußballverbandes KBVB hat dessen Nachfolge Pascale Van Damme (Foto) angetreten. Sie ist die erste Frau an der Spitze dieses Verbandes. Die 54-Jährige sagte am Mittwoch gegenüber der Presse, dass sie „eine verbindende und einigende Arbeit“ leisten wolle. 

„Der Fußball hat die Macht, Menschen zusammenzubringen und das ist eine Stärke“, sagte die frischgebackene Fußballmanagerin gegenüber der versammelten Sportpresse am Mittwoch im Trainingszentrum der Roten Teufel in Tubize. Sie wolle beruhigend wirken und „die Seite umschlagen“. Beim KBVB hängt seit Monaten der Haussegen durch zahlreiche interne Streitereien schief und dies gipfelte jetzt im Rücktritt von Präsident Paul Van den Bulck, dem man Herrschsucht und eine respektlose Umgangsform mit seinem Personal vorwarf. 

Bisher war Van Damme unabhängiges Mitglied im Verwaltungsrat des KBVB. Beruflich hat sie lange Jahre bei Dell Technologics und als Vorsitzende des Bereichs „Digital Industries“ beim belgischen Technologieverband Agoria gearbeitet, um seit dem 22. Mai als Vorsitzende des Fußballverbandes tätig zu werden.

Nächstes Jahr wird so oder so hier ein neuer Vorstand gewählt und bis dahin wird sie die Geschäfte führen.

Ich bin davon überzeugt, dass der Impakt des Fußballs auf die Gesellschaft groß ist. 

Pascale Van Damme, Präsidentin KBVB

Pascale Van Damme sagte, dass man „immer besser sein kann und dies auch mit weniger.“ Ihr Credo sei der Dialog, der Zusammenhalt und die gemeinsame Suche nach Lösungen: „Ich bin davon überzeugt, dass der Impakt des Fußballs auf die Gesellschaft groß ist. Derzeit läuft ein Audit, um festzulegen, was man optimalisieren kann und um zu sehen, was man ändern muss.

Sie will den KBVB wie eine Mannschaft führen, überlässt aber das operationelle Tagesgeschäft dem CEO-ad interim des Verbandes, Manu Leroy. Aber, wie will ambitioniert an der weiteren Digitalisierung des Verbandes arbeiten, schließlich kommt sie aus diesem Bereich. Doch sie will auch etwas für Belgien im Sinne von Diversität und Inklusion sowie gegen Rassismus unternehmen.

Prioritäten setzen...

Beim KBVB stehen jetzt wichtige Dinge an, denen sich Pascale Van Damme und ihr Team sowie CEO Leroy widmen müssen: Die Quali de Roten Teufel für die Euro 2024, die Nachwuchs-EM im Juni (wichtig im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024), die U19-EM der Frauen, die im Juli in Belgien stattfinden wird (in den Stadien von OHL Löwen, La Louvière und Tubize) und die Bewerbung für die Frauen-WM gemeinsam mit Deutschland und den Niederlanden 2027. Hinzu kommen eine Verbesserung der Schiedsrichterleistungen im belgischen Fußball und einige soziale Aspekte…    

Meist gelesen auf VRT Nachrichten