Martins Rudzitis

Coronafolgen lindern: 20 Mio. € für die Kinder- und Jugendpsychiatrie

Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) hat angekündigt, 20 Mio. € für die Anstellung von zusätzlichem Personal in der Kinder- und Jugendpsychiatrie freizumachen. Für Kinder, die dringend psychiatrische Hilfe brauchen, sollen befristet auch Räumlichkeiten in Krankenhäusern geschaffen werden. Vandenbroucke reagiert damit auf die Sorgen und Nöte in diesem Sektor durch die Coronakrise, die mehr und mehr jungen Menschen Probleme bereitet. 

Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass die strengen Corona-Maßnahmen, dass Homeschooling und die anhaltende Einsamkeit durch diese Krise besonders Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend Probleme bereiten. Immer mehr junge Leute kämpfen mit Ängsten, Depressionen und einem zunehmenden Gefühl von Unsicherheit.

Das zeigt sich, wie Psychologen, Psychiater, Therapeuten und nicht zuletzt auch Eltern feststellen müssen, in Essstörungen oder auch in Selbstverletzungen. Doch die Jugendpsychiatrie stößt inzwischen an ihre materiellen, räumlichen und personaltechnischen Grenzen. 

Einem Kind mit einem gebrochenen Arm wird sofort geholfen. Das gleiche muss auch bei Kindern der Fall sein, die mit ernsten psychologischen Problemen zu kämpfen haben.“

Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke

Dem will Gesundheitsminister Vandenbroucke mit zusätzlichen Mitteln Abhilfe verschaffen: „Wir beobachten in letzter Zeit eine deutliche Zunahme bei der Nachfrage nach Aufnahme in unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie und auch bei den psychiatrischen Abteilungen in unseren Krankenhäusern. Doch wir sind heute in einer Situation angekommen, in der Eltern oft die Nachricht bekommen, dass sie noch 6 Monate warten müssen, bis ihr Kind einen Therapieplatz haben kann.“

Jetzt sollen speziell ausgebildete Teams in den Krankenhäusern mehr junge Menschen aufnehmen. Die Zeit drängt, hat auch der Minister festgestellt. Vandenbroucke (Foto unten) sagte dazu: „Einem Kind mit einem gebrochenen Arm wird sofort geholfen. Das gleiche muss auch bei Kindern der Fall sein, die mit ernsten psychologischen Problemen zu kämpfen haben.“ 

Frank Vandenbroucke, Gesundheitsminister

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