Mehr Drogenschmuggel über dem Antwerpener Hafen seit der Corona-Epidemie

Der Lockdown in Belgien im Zuge der Corona-Gesundheitskrise hat nicht für einen Rückgang des Drogenschmuggels geführt. Im Gegenteil. Vor allem beim Kokain-Schmuggel konnte der Zoll einen deutlichen Anstieg feststellen. Im ersten Halbjahr 2020 beschlagnahmten die Zollbehörden im Hafen von Antwerpen 28 Tonnen Kokain. Das ist ein Viertel mehr als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr.

Auch in Coronazeiten sind die Importe von Früchten aus Südamerika über den Hafen von Antwerpen nicht zurückgegangen und gerade solche Lieferungen werden von den Drogenbanden, die Kokain von dort aus nach Europa schmuggeln, gerne genutzt. Das weiß auch der belgische Zoll, der hier im Hafen sehr aktiv ist (Foto: Kontrolle einer Ladung Bananen aus Costa Rica).

Der Zoll beschlagnahmte bisher in diesem Jahr im Antwerpener Hafen rund 28 Tonnen Kokain aus Südamerika, also trotz Corona-Pandemie mehr als im ersten Halbjahr 2019, als 23 Tonnen Koks entdeckt wurden. Inzwischen hat der Zoll für seine Kontrollen auch aufgerüstet.

Mit einem sogenannten „Sideloader“ können Container, in denen verdächtige Ladung sein könnte, schon am Kai herausgezogen und gescannt werden (Foto unten). Bisher werden lediglich 1 bis 2 % aller Container, die in Antwerpen von Hochseefrachtern abgeladen werden, kontrolliert werden, bzw. auf Basis einer Risikoanalyse gescannt werden.

Der Zoll am Antwerpener Hafen will diesen Prozentsatz deutlich erhöhen und setzt dabei auf einen noch zu steigernden Einsatz von mehr solcher Seitenlader auf den Kais und in den Terminals der Reedereien im Hafen. Dass das gerade jetzt sinnvoll sein kann, belegt die Tatsache, dass sich die Menge an beschlagnahmtem Kokain im Hafen von Antwerpen im Laufe von nur 5 Jahren versechsfacht hat.

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