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Mehrere hundert Aktivisten von Extinction Rebellion in Brüssel verhaftet

Am gestrigen Samstagabend vertrieb die Brüsseler Polizei so ziemlich alle Aktivisten, die auf dem Platz vor dem Königsschloss in der Innenstadt demonstrierten. Mehrere hundert Aktivisten wurden abgeführt.

Ersten Schätzungen der örtlichen Polizei zufolge seien mehrere hundert Demonstranten verhaftet und in die Kaserne der Bundespolizei nach Etterbeek gebracht worden. Dort sollen sie nach 12 Stunden wieder freigelassen worden sein.

Extinction Rebellion hatte zur Besetzung der Gärten des Königspalastes aufgerufen, um dort an "thematischen öffentlichen Versammlungen" teilzunehmen. Es sollte darüber diskutiert werden, wie Belgien auf die Klimakrise reagieren muss. Die königlichen Gärten befinden sich jedoch in der neutralen Zone, wo Demonstrationen verboten sind. Die Brüsseler Polizei hatte daher alle Anstrengungen unternommen, um eine Besetzung der Gärten zu verhindern.

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113 Demonstranten, die versuchten, trotz des Verbots in die Gärten einzudringen, wurden verhaftet.  Einer kleinen Gruppe von ihnen gelang allerdings, die Wiese vor dem Palast zu betreten.

Die Mehrzahl der Demonstranten versammelte sich auf dem Königsplatz/Place Royale. Doch kurz vor 18.00 Uhr beendete die Polizei die Aktion. Sie setzte hierfür eine Wasserkanone und Pfeffersprays ein. An mehreren Stellen auf dem Platz versuchten die Demonstranten, gewaltlos zu widerstehen. Einige ketteten sich sogar an ein Boot an, das sie extra auf den Platz zogen. Sie wurden schließlich von der Polizei losgekettet und, wie einige hundert andere Demonstranten, in Handschellen abgeführt.

"Wir haben beschlossen, bewusst, aber umsichtig gegen das Gesetz zu verstoßen", sagte Gert-Jan Vanaken von Extinction Rebellion am Samstagnachmittag noch. "Wir verlassen hier unsere Komfortzone und fordern König Philippe auf, dies ebenfalls zu tun und den Ausnahmezustand für das Klima und die Ökologie auszurufen."

König Philippe empfing die Aktivisten nicht, aber die Entourage des Königs hatte Anfang dieser Woche ein Gespräch mit ihnen geführt. "Das lief gut, in dem Sinne, dass wir willkommen waren und Sympathie für die Dinge gezeigt wurde, für die wir hier stehen", so der belgische Sprecher von Extinction Rebellion.

Auf der anderen Seite habe man innerhalb des derzeitigen Rahmens gehandelt. Es sei auf die neutrale Position des Königs verwiesen worden. "Mit unserer heutigen Aktion wollen wir zeigen, dass einfache Bürger bereit sind, die Grenzen zu überschreiten. Wir fordern alle auf, ihre Komfortzone zu verlassen und wollen, dass der Notstand ausgerufen wird. "

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