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Die Hitzewelle kommt, aber (fast) ohne tropische Nächte

Diese Woche soll die bislang heißeste Woche des diesjährigen Sommers werden. Schwitzen am Tag ist vorprogrammiert. In den Nächten allerdings soll es selten richtig heiß bleiben. 

„Nur am Wochenende könnten wir ein oder zwei tropische Nächte bekommen", prognostiziert VRT Meteorologe Frank Deboosere. Von einer tropischen Nacht spricht man dann, wenn die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen. In den meisten Nächten der Woche wird allerdings mit Temperaturen unter 20 Grad gerechnet. Die Nächte werden also Erholung von den heißen Tagesstunden ermöglichen.

Die 30 Grad-Grenze soll dabei am Mittwoch das erste Mal tagsüber überschritten werden. Weitere Tage mit Temperaturen über 30 Grad werden folgen, sagen Meteorologen voraus. Denn sie sprechen von einer bevorstehenden Hitzewelle. Für eine solche Hitzewelle muss es mindestens fünf Tage über 25 Grad sein, davon drei Tage über 30 Grad Celsius. Die anstehende Hitzewelle könnte sogar zwei Wochen dauern, so einige der aktuellen Prognosen. 

In Städten sind Temperaturen über 20 Grad sicher in einigen Nächten möglich.

Frank Deboosere, Meteorologe

Die Nächte allerdings werden dabei meist nicht tropisch werden. Die Temperaturen sollen meist unter 20 Grad fallen. In Städten allerdings könnte das manchmal anders aussehen. „In den Städten sind Temperaturen über 20 Grad sicher in einigen Nächten möglich. Auf dem Land bleibt es nachts kühler“, sagt Wetterfrosch Deboosere.

Das liegt an den so genannten Hitzeinseln. Die bilden sich in Städten häufiger, als auf dem Land. Sie führen dazu, dass es in Städten bis zu sechs Grad wärmer werden kann, als gleichzeitig auf dem Land. 

Wir werden nachts etwas 15 Grad verlieren.

Bram Verbruggen, Meteorologe

Ein weiterer Faktor für wahrscheinlich erträglich warme Nächte ist, dass die Hitzewelle im Spätsommer auftritt. Die Tage werden kürzer und die Nächte länger. „Im Vergleich zum 21. Juni haben wir bereits eineinhalb Stunden weniger Sonnenlicht“, sagt Deboosere. Das bedeutet, dass es nachts stärker abkühlt. Debooseres Kollege Bram Verbruggen erwartet einen großen Unterschied zwischen den Temperaturen tagsüber und in der Nacht. „Wir werden nachts etwa 15 Grad verlieren“, sagt er voraus.

Dieses Jahr gab es in Flandern bereits vier tropische Nächte. „Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass wir in den letzten 30 Jahren durchschnittlich 1,4 Tropennächte pro Jahr hatten“, sagt Deboosere. Zum Vergleich: Im heißen Sommer 1976 gab es nur zwei tropische Nächte. Den Rekord hält bislang das Jahr 2019, als es sechs tropische Nächte gab. Der Rekord könnte am kommenden Wochenende eingestellt werden. 

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