Radio 2

Erfolgreiche Pionierarbeit: Pfand auf Dosen und Plastikflaschen in Bredene an der Küste

Am Wochenende ist ein Pilotprojekt zum Pfand auf Dosen und Plastikflaschen erfolgreich zu Ende gegangen. Seit Mitte Juli lief an den drei Beachbars am Strand von Bredene an der belgischen Nordseeküste ein Pfandsystem bei dem jeder Kunde pro gekaufte Getränkeflasche oder -dose 20 Eurocent Pfand entrichtete. Bei der Rückgabe der leeren Softdrink-Behälter gabs die 20 Cent wieder zurück. Und siehe da, es funktionierte und es kam gut an.

Die Frage zum Flaschen- und Dosenpfand ist in Belgien im Allgemeinen und in Flandern im Besonderen bereits oft als Tagesordnungspunkt auf den Verhandlungstischen bei politischen Gesprächen gewesen, doch zu einem Abkommen oder einer Regelung ist es bisher nie gekommen. 

Und doch zeigt sich einmal mehr, dass dies durchaus ein vernünftiges System gegen Wegwerfmüll sein kann. Und von diesem Problem können die Städte und Gemeinden entlang der Nordseeküste ein Liedchen singen, denn dort finden sich tagtäglich zig leere Fläschchen und Dosen im Sand… 

Bredene machte jetzt Nägel mit Köpfen und versuchte mit seinen drei Beachbars, ob so etwas funktionieren könnte. Jetzt ist das Projekt, dass einen Monat lang zwischen Mitte Juli und Mitte August lief, zu Ende.

Anfängliche Skepsis wich Überzeugung

Das es funktionieren soll, war nicht für jeden absehbar. Michel, der eine der drei Strandbars in Bredene betreibt, war eigentlich skeptisch: „Man erwartet, dass die Leute sagen, ‚es ist sowieso schon teuer und jetzt das noch‘. Doch es kam nichts. Das war meine Angst am Anfang der Aktion. Ich habe aber keine einzige dumme Bemerkung gehört und darum war das sehr positiv.“ Michel hat rund 1.500 Flaschen oder Dosen innerhalb dieser Probezeit verkauft und fast alle kamen zurück in seinen Laden…

Die Umweltschöffin von Bredene, Kelly Spillier (Vooruit), deutete gegenüber VRT NWS an, dass laut einer ersten Einschätzung 90 % der Getränkeverpackungen, auf die ein Pfandgeld erhoben wurde, auch wieder eingelöst wurden. Ein kleiner Teil ist demnach irgendwo geblieben, doch offenbar nicht auf dem Strand, denn dort wurde im genannten Zeitraum kaum Leergut mit dem Pfandsticker von Bredene gefunden. 

Auf das definitive Resultat muss noch gewartet werden, doch es sieht so aus, als ob das Experiment gelungen ist. In Bredene könnte es nächstes Jahr zur Hochsaison wieder eingeführt werden. Um Nachahmung wird gebeten. Jetzt muss sich erweisen, ob die Sache den Politikern auf Landes- oder Bundesebene in Belgien aufgefallen ist…. 

Radio 2

Meist gelesen auf VRT Nachrichten