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Große Sorgen über die Verspätungen bei der Lieferung der Corona-Impfstoffe in Belgien

Seit drei Wochen wird in Belgien gegen das Coronavirus Covid-19 geimpft, doch inzwischen gerät die Auslieferung der Impfstoffe von Pfizer/BioNTech ins Stocken, denn die unserem Land versprochene Zahl der Dosen kann so derzeit nicht geliefert werden. Jetzt teilt AstraZeneca mit, dass auch deren Impfstoffe verspätet ausgeliefert werden. Bei den belgischen Gesundheitsbehörden steigt die Sorge, dass die Impfkampagne nicht wie geplant ablaufen kann.

Pfizer/BioNTech kann erst wieder an Anfang Februar liefern, was mit den belgischen Behörden vereinbart wurde. Das bedeutet, dass die geplanten Impfaktionen nicht wie geplant ablaufen können. Stockt die Lieferung des amerikanisch-deutschen Pharmakonzerns dann weiter, hat Belgien ein Problem, zumal auch AstraZeneca andeutet, nicht wie geplant liefern zu können.

Die Genehmigung für die Nutzung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA steht noch aus, soll aber in Kürze erfolgen, doch schon jetzt heißt es auch von Seiten dieses Herstellers, der seinen Impfstoff gemeinsam mit der Universität von Oxford entwickelte, dass erst später geliefert werden könne. 

Die Europäische Kommission wird bei AstraZeneca darauf drängen, dass die Maßnahmen die die Voraussagbarkeit und die Stabilität der Lieferungen erhöhen sollen, beschleunigt werden, damit die Verteilung der Dosen erfolgen kann.“

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides twitterte verärgert, dass sich die Union nicht gerade freut über diesen Umstand: „Die Europäische Kommission wird bei AstraZeneca darauf drängen, dass die Maßnahmen die die Voraussagbarkeit und die Stabilität der Lieferungen erhöhen sollen, beschleunigt werden, damit die Verteilung der Dosen erfolgen kann.“ Die EU hat bei AstraZeneca 400 Millionen Impfdosen bestellt, von denen 7,74 Millionen für Belgien vorgesehen sind.

Dirk Ramaekers, der Leiter der belgischen Impf-Taskforce, sagte am Samstagmorgen gegenüber VRT NWS, dass die Probleme bei AstraZeneca ein Strich durch die Rechnung der Impfkampagne in Belgien sei: „Das ist tatsächlich eine zusätzliche Unsicherheit. Wir haben noch keine exakten Zahlen, doch bis Mitte Februar erhoffen wir uns doch eine Menge von 300.000 bis 400.000 Dosen.“ Ramaekers hat für die Lieferengpässe bei den beiden Pharmagruppen nicht wirklich eine Erklärung: „Das ist doch scheinbar ein internationales Phänomen.“ 

Die zweite Dosis, der Booster, ist notwendig für eine gute Immunitätsrate. Wir halten nichts davon, die zweite Dosis zu verschieben.“

Dirk Ramaekers, Leiter der belgischen Impf-Taskforce

Der Leiter der belgischen Impf-Taskforce bleibt dabei, dass Regierungen und Gesundheitsbehörden auf die richtige Impfstrategie gesetzt haben, die beinhaltet, dass für jeden Geimpften auch so schnell wie möglich die zweite Dosis vorgesehen ist: „Diese zweite Dosis, der Booster, ist notwendig für eine gute Immunitätsrate. Wir halten nichts davon, die zweite Dosis zu verschieben.“ Liefert Pfizer nicht, wie abgesprochen, in der Woche vom 8. Februar die geplante Menge Impfdosen sondern 10.000 oder gar 20.000 Dosen weniger, gerate Belgien in dieser Hinsicht in ein „worst case scenario“, so Ramaekers. 

Diese Impfstoffe und Impfdosen hat Belgien bestellt:

AstraZeneca: 7,74 Millionen (2 Dosen erforderlich)

Johnson&Johnson: 5,16 Millionen (1 Dosis)

Pfizer: 5 Millionen (2 Dosen)

Curevac: 2,9 Millionen (2 Dosen)

Moderna: 2 Millionen (2 Dosen)

Insgesamt sind das 22,8 Millionen Dosen. Damit könnten fast 14 Millionen Menschen geimpft werden.

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