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Die Beschäftigten der Kernkraftwerke protestieren gegen den Atomausstieg

Auf dem Parkplatz vor dem Kernkraftwerk Doel bei Antwerpen haben am Donnerstag mehrere hundert Beschäftigte coronagerecht gegen den Atomausstieg protestiert (Foto). Die Gewerkschaften des Personals der belgischen AKW befürchten, dass das Atomaus ab 2025 in Belgien bis zu 7.000 Arbeitsplätze kosten wird. 

Mit der Abschaltung der Reaktoren Doel 4 und Tihange 3 soll der Atomausstieg Belgiens im Jahr 2025 besiegelt werden. Vor Jahren schon wurde das Atomaus ab 2025 beschossen und sogar in ein Gesetz gefasst. Jetzt, wo die neue belgische Bundesregierung an diesem Ziel festhält, bekommen die Beschäftigten der Kernkraftwerke kalte Füße und bangen um ihre Jobs.

Nach Angaben der Gewerkschaften fallen beim kompletten Atomausstieg an den Standorten Doel bei Antwerpen und Tihange bei Lüttich insgesamt rund 7.000 Stellen weg. Und die, die dort arbeiten, wollen ihre Arbeitsplätze natürlich am liebsten behalten.

Einer der Demonstranten sagte dazu: „Mit diesem Beschluss wird es natürlich schwierig, unsere Arbeitsplätze zu erhalten. Wenn irgendwo 3.000 Jobs gestrichen werden, steht das ganze Land Kopf, doch hier scheint das nicht der Fall zu sein.“

Von einem Skandal war hier die Rede, denn nichts anderes sei der Atomausstieg. Wenn die aktuelle belgische Regierung Ende 2021 einen definitiven Beschluss zum Atomausstieg fasst (dies ist im aktuellen Koalitionsabkommen so vereinbart), dann muss man sich auch mit den Beschäftigten in den beiden belgischen AKW beschäftigen. Auch sie verlangen eine Perspektive.

Doch man darf auch nicht vergessen, dass in Belgien akuter Facharbeitermangel herrscht. Es dürfte kein wirklich großes Problem sein, für die Personale der Kernkraftwerke gute neue Jobs zu finden, z.B. in anderen Bereichen des hiesigen Energiesektors. 

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