Belgien auf Weg zum digitalen Musterschüler
Aus dem Digital Economy and Society Index (DESI), also Daten, die die EU-Kommission jüngst veröffentlicht hat, geht hervor, dass die Mehrheit der Europäer das Internet regelmäßig nutzt (75 % im Jahr 2014). Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten.
Gemessen wurden die Breitbandversorgung, die Internetkenntnisse, die Nutzung des Internets, der Entwicklungsstand von digitalen Technologien, zum Beipiel elektronischer Handel und Speicherdienste und die digitalen öffentlichen Dienste in den 28 Mitgliedstaaten.
Insgesamt am besten schneidet Dänemark auf digitalem Gebiet ab, Belgien steht immerhin an 5. Stelle und damit vor dem Vereinigten Königreich (6. Platz) und ein Stück weit vor Deutschland (10. Platz). Den letzten Platz nimmt Rumänien ein.
Neben Dänemark gehören auch Schweden, die Niederlande und Finnland zu den "Klassenbesten".
Bei ärztlichen Verschreibungen hinkt Belgien hinterher
Zwar ist Belgien insgesamt ein sehr guter Schüler auf digitalem Gebiet (vor allem bei der Nutzung von Musik, Videos und Online-Spielen), allerdings gibt es einige Bereiche, die hinterherhinken. Ein Beispiel ist die Verwendung von elektronischen Rezepten. Offenbar verwenden nur wenige Ärzte elektronische Verschreibungen, denn in diesem Bereich lag Belgien 2013 mit 0,059 ein ganzes Stück unter dem auch schon niedrigen EU-Durchschnitt von 0,272.
Bei den sozialen Netzwerken hat Belgien übrigens stark aufgeholt. Lag Belgien 2013 noch bei 0,286 leicht unter dem EU-Durchschnitt (0,289), hat dieses Land nun den EU-28 Durchschnitt überholt und liegt jetzt leicht darüber (0,368 gegenüber dem EU-Durchschnitt 0,315).
Was die Nachrichten angeht, ist die Kurve für Belgien, die sich in diesem Punkt auf Daten von 2013 (geschätzte Werte) und 2014 basiert, zunächst hervorragend (0,778 für 2013). Sie fällt aber 2014 sehr steil ab und rutscht mit 0,443 gar unter den EU-Durchschnitt von 0,515.