Stiller Protest gegen die Pipelinetrasse zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet

An verschiedenen Orten in den Provinzen Limburg und Antwerpen fanden am Donnerstag stille Proteste gegen eine mögliche Pipelinetrasse zwischen dem Hafen von Antwerpen und dem Ruhrgebiet in Deutschland statt. Die Pipeline soll Chemikalien wie Propangas und Wasserstoff transportieren. 

Die Umweltschützer sind besorgt wegen der drei möglichen Verläufe dieser Pipelinetrasse, die alle durch die Provinz Limburg geplant sind. Der Grund: Es wird in Zukunft nicht mehr möglich sein über dieser Pipeline zu bauen, oder Bäume oder Büsche mit tiefen Wurzeln zu pflanzen. Und die möglichen Routen führen durch große Naturgebiete, wie den Nationalpark Hoge Kempen oder den Esserswald. 

Die heutigen Kundgebungen fanden in Kiewit, Houthalen-Oost, Gerhagen, Maasmechelen und Geel statt. Liesbeth Croughs von „Großeltern für das Klima“ stand bei Kiewit auf der Wiese: "Wir denken, dass die Pipelinetrasse ein Angriff auf Limburg ist. Wir fragen uns, wozu das gut sein soll. Das macht die Petrochemie größer und das ist keine zukunftsorientierte Industrie." Auch die Auswirkungen auf die Natur können groß sein. Die „Großeltern für das Klima“ haben sich auch schon früher für den Erhalt der „Groene Delle“ eingesetzt, ein Stück Natur, das ebenfalls von der Industrie bedroht war. "Dafür haben wir hart gekämpft, aber das hier ist viel größer und viel schlimmer." 

Wir denken, dass die Pipelinetrasse ein Angriff auf Limburg ist

Auch Frans Morawski von der Facebook-Gruppe De Leidingstraat (Die Pipeline) protestierte dort auch. "Denn zusätzlich zu all der Natur und den Häusern, die bedroht sind, ist auch diese Wiese bedroht, wo alljährlich das Pukkelpop-Festival stattfindet." Denn wenn die Pipeline unter der Wiese verläuft, kann auf ihr kein Festival veranstaltet werden. "Diese Pipeline gehört einfach nicht hierher", sagt Morawski. "Es ist eine Investition in den Erdölsektor für 20 bis 30 Jahre. Und das, obwohl alle sagen, wir sollen auf fossile Brandstoffe verzichten." Laut Morawski ist dies erst der Beginn des Protests, weitere Kundgebungen werden folgen.

Laubfrosch und Nachtigall

In Maasmechelen nahm Simon Heijens von der Klimabewegung „Extinction Rebellion“ an dem stillen Protest teil. "In Maasmechelen wird diese Pipeline die Grenze überschreiten und unmittelbar ein wichtiges Biotop des Laubfrosches und der Nachtigall in Gefahr bringen, zwei Arten, die stark unter Druck stehen." Die Pipeline wird 45 Meter breit sein und möglicherweise auch durch den „Hoge Kempen Nationalpark“ verlaufen. "Dort wird viel Natur zerstört und viele Tierarten werden die Opfer sein."

Die 3 verschiedenen Routen (Grafik unten), die auf dem Tisch liegen, werden derzeit weiter untersucht.

Die drei möglichen Trassen der Pipeline zwischen dem Antwerpener Hafen und dem Ruhrgebiet
Omgeving Vlaanderen

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