Erreicht Belgien noch die EU-Klimaziele?

Vorläufig gelingt es Belgien nicht, den Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen zurückzudrängen. Die Europäische Union will den entsprechenden Schadstoffausstoß bis 2030 um 35 % senken, doch nach dem heutigen Stadt der Dinge schafft Belgien nur ein Senken der Treibhausgase um rund 13 %. Unser Land ist also deutlich gefordert.

Der Klimaplan, mit dem Belgien derzeit arbeitet, ist ein Kompromiss zwischen allen Beteiligten, sprich zwischen Bund, Ländern und Regionen in Belgien, die allesamt ein eigenes Umweltministerium haben. Mit diesem Plan schafft es unser Land bis 2030 höchstens, den Treibhausgasausstoß um gerade einmal 13 % zurückzudrängen. Damit würde Belgien das EU-Ziel von 35 % um Längen verpassen.

Größter Schuldiger am kaum abzudrängenden Schadstoffausstoß ist neben der Industrie in den Ballungsräumen und den Heizungen von Wohnungen und Häusern der Autoverkehr. Die modernen Autos sind zwar zumeist umweltfreundlicher als früher (wenn man den Herstellern noch glauben kann), doch die Belgier fahren mehr und mehr Auto (siehe nebenstehenden Beitrag).

Joke Schauvliege (CD&V), die Umweltministerin des belgischen Bundeslandes Flandern, hofft, muss zugeben, dass die Lage nicht besonders rosig ist, wie die flämische Tageszeitung De Morgen dazu schreibt, doch sie hofft, dass ein neuer nationaler Klima- und Energieplan für eine Umkehr sorgen kann.

„Nichts ist passiert!“

Der flämische ehemalige Grüne und heute parteilose Landesabgeordnete Hermes Sanktorum gilt als Fachmann für Umwelt- und Klimafragen. Er stellt fest, dass sich in den vergangenen zwei Jahren in Flandern z.B. nichts getan habe: „Es wurden viele Engagements verkündet, der Ministerpräsident hat sich dazu geäußert, eine Klima-Arbeitsgruppe wurde gegründet und so weiter und so weiter… Doch was sehen wir in der Praxis? Dass sich in den letzten beiden Jahren nichts verändert hat. Wenn wir die Ziele nicht erreichen, bedeutet das Bußgelder. Es ist natürlich lächerlich, Bußgelder zu zahlen, denn dieses Geld würde besser in eine Klimapolitik investiert würde.“

Die Treibhausgase werden als eine der Ursachen für die Klimaerwärmung angesehen. Das Klimaabkommen von Paris aus dem Jahr 2015 sieht vor, dass unsere Gesellschaft bis 2050 klimaneutral sein soll.

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