Flandern macht jährlich 70 Mio. € für den soziokulturellen Sektor frei

Die flämische Landesregierung macht in den kommenden 5 Jahren jährlich etwa 70 Mio. € für die Unterstützung des soziokulturellen Sektors frei, wie Ministerpräsident und Landeskulturminister Jan Jambon (N-VA - Foto) am Freitag abkündigte. Jambon gab auch bekannt, dass innerhalb der kommenden 5 Jahre keine dieser Organisationen ihre Zuschüsse oder Arbeitsmittel verlieren werde und dass 18 zusätzliche Organisationen ihre Anerkennung erhalten werden.

MP und Kulturminister Jambon ist der Ansicht, dass jetzt und in naher Zukunft durch die Coronakrise nicht der Zeitpunkt sei, Zuschüsse gerade in diesem arg gebeutelten Sektor zu streichen oder signifikant zu senken: „Die Coronakrise hat auf das soziokulturelle Vereinigungsleben zu schwer eingeschlagen.“ In der letzten Zeit haben fast 40 neue soziokulturelle Initiativen in Flandern ihre Anerkennung und Zuschüsse beantragt.

Davon wurden 18 Vereinigungen mit einem positiven Gutachten bewertet. Dazu gehören auch soziokulturelle Einrichtungen, die sich mit älteren Menschen beschäftigen und die sich mit der niederländischen Sprache auseinandersetzen. Mit solchen und ähnlichen Mitteln will das belgische Bundesland Flandern neuen und bestehenden Organisationen Chancen geben, sich zu entwickeln oder ihre Arbeit weiterzuführen und auszubauen.

Zufrieden und doch verstimmt

Der Verband für soziokulturelle Arbeit in Flandern ist auf der einen Seite zufrieden mit den Mitteln, hätte sich aber gewünscht, dass es mehr und frisches Geld gegeben hätte. Vor allem Organisationen, die sich mit Menschen in Armut oder mit digital benachteiligten Zeitgenossen auseinandersetzen, würden gerade jetzt einen Anstoß gut gebrauchen können.

Eigentlich, so Verbandspräsidentin Ellen De Bock, sei dies lediglich die Rücknahme der Einsparungen, die die Landesregierung Anfang des Jahres angekündigt habe: „Eine Vereinigung, die jetzt 8 % mehr Mittel bekommt, erhält letztendlich nur 2 % mehr Mittel.“ 

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