Jan Ullrich und Rudy Pevenage

"Der Rudy": Ex-Radsportmanager Rudy Pevenage veröffentlicht brisante Biografie

Am Donnerstag wird die Biografie von Rudy Pevenage offiziell vorgestellt, doch schon jetzt gerieten Details aus diesem Buch, das den Titel „Der Rudy“ trägt, an die Öffentlichkeit. Pevenage schildert in diesem Buch ohne „Wenn und Aber“, wie er Radprofis beim Doping geholfen hat. Das beschränkte sich bei weitem nicht nur auf Jan Ullrich… 

65 Jahre alt ist der Belgier Rudy Pevenage heute. Der frühere Radprofi wurde nach seiner eigenen Karriere Versorger, Manager und Teamchef bei verschiedenen internationalen Radsportteams, unter anderem bei Team Telekom oder bei Bianchi, den Mannschaften des tief angestürzten Jan Ullrich.

Pevenage nimmt in seinem Buch kein Blatt vor den Mund und nimmt sich darin auch nicht selbst aus. So schildert er z.B., wie er selbst Doping nahm und dies verschleierte. Und er schildert die Korruption im Radsport. Dabei geht es darum, wie Teams ganze Rennen kauften oder welche Deals Radprofis untereinander schlossen, um Sieger und Besiegten auszumachen.

Und er, „Der Rudy“, war immer in vorderster Front mit dabei. Er wolle einfach die Wahrheit erzählen, so Pevenage zu seinem am Donnerstag erscheinenden Buch. Diese Wahrheiten erscheinen schier unglaublich. Da ist die Rede von doppelwandigen Coladosen, von in Milchkartons transportierten Blutbeuteln, von Mountainbike-Fahrern, die die Straßenradprofis z.B. bei der Tour de France mit frischen Dopingmitteln versorgten….

Einige Anekdoten, wenn man das so nennen darf, betreffen die Frankreichrundfahrt 2004, die in Lüttich startete. Und hier fallen Namen, die bis heute unter Dopingverdacht im Radsport stehen. Da wären z.B. die spanischen Ärzte José Luis Merino (Codename „Obelix“) und Eufemiano Fuentes (Codename „Asterix) sowie der ehemalige Mountainbike-Champion Alberto Leon (Codename „Ali Baba“). Letzterer lieferte bei dieser Tour den Fahrern fristgerecht Dopingmittel oder präpatriertes Eigenblut, die Fuentes und Merino zuvor bereitgestellt hatten. Und er, Pevenage, organisierte das alles bis in kleinste Detail.

„Der Rudy“, geschrieben von John van Ierland nach den Angaben von Rudy Pevenage, erscheint am Donnerstag (23. Januar) beim niederländischen JEA-Verlag. 

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