Dramatischer Anstieg der Mietpreise in Belgien?

Nach einer Studie der Immobilienfirma Century 21 steigen nicht nur die Erwerbspreise für Häuser und Wohnungen in Belgien, sondern auch die Mieten. Die Mietpreise für Appartements sind nach der Erhebung von Century 21 innerhalb nur eines Jahres um fast 15 % gestiegen.

Durchschnittlich zahlte ein belgischer Privathaushalt 2013 für die Miete eines Appartements 740 €. Im vergangenen Jahr lagen die Durchschnittsmieten für Wohnungen noch bei etwa 631 €. Mieten für Häuser hingegen stiegen deutlich weniger stark und liegen derzeit bei etwa 825 €, knapp 3,5 % mehr als letztes Jahr. Der Mietpreisanstieg ist laut Century 21 vor allem im belgischen Bundesland Flandern angestiegen, wie Metro, die Gratiszeitung für die Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln in Belgien, am Mittwoch meldet.

Der Grund dafür liegt nach Ansicht der Immobiliengesellschaft im Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage. Da die Banken derzeit nicht mehr so oft Kredite für einen Erwerb von Immobilien gewähren, drängen immer mehr Familien und Privathaushalte auf den Markt für Mietwohnungen. Century 21 warnt dieser Entwicklung und stellt fest, dass im Falle einer weiteren Entwicklung dieses Trends stets mehr Familien in Belgien Probleme haben werden, geeigneten Wohnraum zu finden, ab auf Mietbasis oder auch als Kauf einer passenden Wohnung.

Der reine Anstieg der Mieten ist aber auch auf einen weiteren Grund zurückzuführen, so Century 21: Das Mietgesetz werde stets komplexer und komplizierter und das Vermieten von Wohnraum werde dadurch für die Hausbesitzer stets unattraktiver und bringe weniger ein. Für 2014 erwartet die Immobiliengesellschaft aber einen eher stabilen Markt. Century 21 ist eine der wichtigsten Immobilienagenturen am belgischen Markt. Die Zahlen dieser Studie sind natürlich entsprechend mit Vorsicht zu interpretieren.

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