Der belgische Filmkomponist Frédéric Devreese (91) ist gestorben
Der belgische Filmkomponist Frédéric Devreese ist im Alter von 91 Jahren an Krebs gestorben. Devreese schrieb z.B. die Musil zu fast allen Filmen des Regisseurs André Delvaux. Devreese ist für seine Werke vielfach ausgezeichnet worden und gilt als Vorbild für ganze Generationen an Komponisten und Orchesterleitern.
Frédéric Devreese war in erster Linie Komponist und er schrieb vor allem Soundtracks für Filme. Aber, er dirigierte auch, z.B. jahrelang das frühere VRT-Rundfunkorchester, damals noch BRT Filharmonisch Orkest genannt. Einer seiner Klassiker ist zweifellos „Benvenuta Suite Nr.1“, die Musik zu dem Film „Benvenuta“ aus dem Jahr 1984 von André Delvaux mit in den Hauptrollen Fanny Ardant und Vittorio Gassman. Auch für den Delvaux-Streifen „L’oeuvre au noir“ nach dem gleichnamigen Roman von Marguerite Yourcenar“ komponierte er die Musik.
Andere Filmarbeiten, für die Devreese die Musik komponierte sind auch „Un soir, un train“ nach dem Roman „De trein der traagheid“ von Johan Daisne oder „Les noces barbares“ von Marion Hänsel. Auch für Pauline et Paulett“ von Lieven Debrauwer und für „Het sacrament“ von Hugo Claus, der das Szenario verfasste und der auch die Regie führte, komponierte Frédéric Devreese die Musik.
Vielseitiger Komponist
Devreese erhielt letzten Herbst noch einen „Lifetime Achievement Award“ im Rahmen des Filmfestivals von Gent. Er schrieb auch klassische Werke z.B. Pflichtwerke für den Königin Elisabeth Wettbewerb oder für den Adolphe Sax-Wettbewerb. Sein Werk ist vielfältig, oft für Piano und Chor gedacht. Er komponierte Orchestermusik, Kammermusik, Opfern und auch Musik für das Ballett.
Frédéric Devreese ist ein Vorbild für Generationen von Musikern und Komponisten, sagt der Dirigent Dirk Brossé, der viele seiner Werke bei Aufführungen mit Orchestern leitete: „Er war der allererste Filmkomponist unseres Landes. Hätte er in den USA oder in Frankreich gelebt, wäre er weltberühmt geworden. Devreese hatte einen persönlichen, intensiven und vereinnahmenden Stil mit einer deutlichen Kontur und einer klaren Melodie, die im Kopf bleibt.“