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Polizeipferde kehren nach Einsatz im Brüsseler Stadtwald ohne Reiter zur Kaserne zurück

Der Polizeieinsatz im Brüsseler Stadtwald ‚Ter Kamerenbos‘ (Bois de la Cambre) hatte Freitagnacht ein unerwartetes Ende: Zwei Polizeipferde beschlossen, auf eigene Faust zur Kaserne zurückzukehren. Mehrere Videos in den sozialen Medien zeigen Polizeipferde in den Straßen von Brüssel ohne Reiter.

Genau wie schon Donnerstagabend musste die Polizei den Brüsseler Stadtwald am Freitagabend wieder räumen. Donnerstag hatten sich dort Tausende von jungen Leuten versammelt, Freitagabend nur noch ein paar Hundert. Trotzdem wurden um 20 Uhr wieder Wasserwerfer und berittene Polizei eingesetzt.

Kurz danach kursierten mehrere Videos in den sozialen Medien, die zwei reiterlose Pferde in den Straßen von Brüssel zeigten. Es handelte sich um Polizeipferde, die offenbar nach dem Einsatz im ‚Ter Kamerenbos‘ ihren Reiter verloren hatten. Die Tiere wurden auf den Straßen in der Nähe des Parks gesichtet.

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Die Brüsseler Polizei bestätigte unserer Redaktion, dass zwei Pferde nach dem Einsatz selbstständig in die Kaserne in Etterbeek zurückgekehrt sind. Die Tiere kennen den Weg gut, denn sie trainieren regelmäßig im Stadtwald 'Ter Kamerenbos'. Nach Angaben der Sprecherin wurde bei dem Vorfall weder ein Polizeireiter noch ein Pferd verletzt: Er lieferte lediglich bemerkenswerte Bilder.

Was genau war da passiert?

Die Polizeibeamten waren von den Pferden gesprungen, als die Tiere bei der Räumung des Stadtwaldes ausrutschten. "Normalerweise laufen Pferde, die ihren Reiter verlieren, ein Stück weiter und kommen dann zum Stehen.  In diesem Fall kehrten sie einfach in die Kaserne zurück.  Die Pferde waren wegen der chaotischen Situation im Wald völlig aufgedreht", erklärt Benoit Van Houtte von der Polizei.

Prof. Gasthuys von der Veterinärfakultät der Universität Gent: "Pferde sind viel intelligenter, als wir gemeinhin annehmen, vor allem wenn sie gut trainiert sind wie Polizeipferde."

Benoit Van Houtte merkt an, dass die Tiere oft im Brüsseler Stadtwald ‚Ter Kamerenbos‘ trainieren und den Weg dorthin und wiederzurück kennen: "Instinktiv kehren Tiere, die in Situationen wie die der letzten Nacht geraten sind, an Orte zurück, die ihnen vertraut sind.

Insgesamt 11 Personen in Polizeigewahrsam

Nachtschwärmer spielten am Freitagabend erneut Katz und Maus mit der Polizei, als die Ordnungshüter versuchten, den Wald zu räumen. Die Atmosphäre im ‚Ter Kamerenbos‘ war angespannt.  Die Polizei setzte wie schon am Donnerstag Wasserwerfer, berittene Polizisten und Polizeihunde ein, um den Park zu räumen. Um 22 Uhr war wieder Ruhe eingekehrt. 

10 Personen wurden unter dem Vorwurf des Verstoßes gegen die Corona-Bestimmungen und der Ruhestörung festgenommen. Eine Person wurde verhaftet, weil sie ein Polizeipferd verletzt hatte.

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