Belgien muss mindestens 1,7 Millionen abgelaufene Corona-Impfdosen entsorgen

Insgesamt müssen fast 1,7 Millionen Corona-Impfdosen aufgrund ihres Verfallsdatums entsorgt werden. Das hat die Impf-Taskforce am Montag in einer Reaktion auf einen Artikel in der Tageszeitung Le Soir bestätigt: "Wir tun alles Mögliche, um die Zahl der Impfstoffe, die vernichtet werden müssen, zu begrenzen.”

Zu den 436.800 Corona-Impfdosen von AstraZeneca, die am 31. Mai verfallen werden, kommen im Juli 880.000 abgelaufene Dosen von Pfizer und Moderna hinzu, schreibt die Zeitung Le Soir am Montag. Ende August sollen auch 422.000 Dosen Novavax ihr Verfallsdatum erreichen. 

Belgien ist nicht das einzige Land, das überschüssige Impfstoffe entsorgen muss (Frankreich hat im letzten Monat 3,6 Millionen Dosen vernichtet). Jedes Land hat in der Vergangenheit mehr Corona-Impfdosen als nötig bestellt, um die Lieferanten zu diversifizieren. "Wir arbeiten mit den Herstellern, internationalen Partnern und den Empfängerländern zusammen, um die Verwaltungsverfahren für die Spenden zu beschleunigen. Das soll den Verlust von Dosen begrenzen", betonte die Taskforce.

9 Millionen Impfstoffe auf Lager für den Ernstfall

Die belgische Regierung hat außerdem mit den Verantwortlichen von Pfizer vereinbart, die Lieferung von Impfstoffen in den Monaten Juni, Juli und August vorübergehend zu stoppen. Mit der Verlangsamung der Impfkampagne wurde logischerweise ein Lagerbestand aufgebaut, der in Belgien etwa 9 Millionen Dosen betrug. Ein großer Teil dieses Vorrats wird aufbewahrt, um die gesamte Bevölkerung impfen zu können, falls die Epidemie erneut ausbricht.  

Sofern es in den nächsten Monaten nicht zu einer neuen Corona-Epidemiewelle kommt, werden bis Ende des Jahres und auch 2023 noch viele Dosen vernichtet werden müssen. Seit Beginn der Pandemie hat Belgien fast 13 Millionen Impfdosen gespendet. 

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