Foto: Belgische Kriminalpolizei

Großer Schlag gegen gut aufgestellte Drogenbande: 1,6 Tonnen Drogen beschlagnahmt, 27 Personen festgenommen

Der belgischen Kriminalpolizei ist ein umfassender Schlag gegen ein gut organisiertes Drogennetzwerk gelungen, das aus der Provinz Lüttich herausoperierte. Insgesamt wurden 1,6 Tonnen Drogen beschlagnahmt, darunter alleine 580 Kilo Kokain. Der Straßenverkaufswert dieser Drogen könnte auch auf bis zu 80 Mio. € belaufen, so die Bundesstaatsanwaltschaft dazu. Die Bande flog auf, weil die Polizei ihr über das Sky EEC-Netz auf die Schliche kam. Dieses Kommunikationsnetz konnte vor einiger Zeit entschlüsselt werden.

Rund 300 Polizisten aus der Provinz Lüttich, die von Soldaten unterstützt wurden, hatten am Montag 23 Haussuchungen durchgeführt, von denen die meisten in der Lütticher Region stattfanden und zwar in den Ortschaften Huy, Aywaille, Modave-Strée, Ferrières, Verviers, Herve, Comblain-au-Pont und Amay. Doch auch in Genk in Limburg und im Temse in Ostflandern schlug die Polizei zu.

Gleichzeitig durchsuchte die spanische Guardia Civil in Spanien zwei Objekte, bei der eine Person festgenommen wurde, gegen die ein internationaler Haftbefehl aus Belgien vorlag. Insgesamt wurden 27 Personen festgenommen. Eine davon hatte sich dabei mit einer MP bewaffnet in einem Haus verschanzt, konnte aber ohne Gegenwehr festgenommen werden.

Umfassende Beschlagnahmungen

In Strée wurden ein Kokainlabor und eine Verpackungsanlage für Kokain entdeckt und in Ferrières ein Drogenlager. An diesen Standorten wurden auch aus Kolumbien stammende Mitarbeiter der Bande verhaftet. Neben 1,6 Tonnen Drogen beschlagnahmte die Polizei auch 10 Feuerwaffen - darunter 5 Kalaschnikows, ein Dutzend Fahrzeuge, 80.000 € an Bargeld und mehrere kodierte Mobiltelefone.

Die Bundeskriminalpolizei hatte ihre Ermittlungen bereits vor rund 3 Jahren gestartet. Der Umfang der Aktivitäten wurde nicht zuletzt aufgrund der Entschlüsselung des kodierten Telefonnetzwerks Sky ECC deutlich. Wie die Bundesstaatsanwaltschaft dazu weiter mitteilte, können mehrere Fälle an beschlagnahmten Drogen im Hafen von Antwerpen (über 15 Tonnen Kokain insgesamt) an das jetzt aufgeflogene Drogennetzwerk gelinkt werden. 

Kokain für Europa in Marokko beschlagnahmt

Die marokkanische Polizei hat im Hafen Tanger rund 1,3 Tonnen Kokain beschlagnahmt, die aus Richtung Brasilien nach Antwerpen und nach Portbury, ein Hafen im Süden von England transportiert werden sollten. Das Kokain war in 40 schwarzen Koffern in einem Kreuzfahrtschiff untergebracht. Marokko ist eine wichtige Drehscheibe für Drogen, die aus Südamerika nach Europa gebracht werden sollen. 

Kokain aus Ecuador in Antwerpen entdeckt

Im Antwerpener Hafen selbst wurden, wie erst jetzt bekannt wurde, in der vergangenen Woche weitere 2,5 Tonnen Kokain entdeckt, die aus der Hafenstadt Guayaquil in Ecuador stammten. Die Polizei entdeckte die Drogen in einer Ladung Bananen. 

Foto: Belgische Kriminalpolizei
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