Bombardier in Brügge: Bis zu 250 Jobs in Gefahr

Der kanadische Schienenfahrzeug-Hersteller Bombardier kündigte am Dienstag an, dass der Standort im flämischen Brügge zwar bestehen bleibe, dass jedoch die Schweiß- und Lackierungsarbeiten dort beendet werden. Damit sind rund die Hälfte der dort beschäftigten 500 Mitarbeitern von Arbeitslosigkeit bedroht. Kurz nach Bekanntwerden dieser Nachricht legte die Belegschaft in Brügge die Arbeit nieder und verließ das Werk.

Bombardier Europa-CEO Philippe Crauste hatte den Gewerkschaften seines Unternehmens seine Vorhaben für die nahe Zukunft vorgelegt. Dabei kam heraus, dass der Standort Brügge in Zukunft von Frankreich aus geleitet werden soll und dass die Schweiß- und die Lackierabteilung dort geschlossen werden sollen.

Für den 3. März kündigte CEO Crauste eine besondere Betriebsratsversammlung für Bombardier Europa an. Dann soll definitiv klargestellt werden, wie seine Vorhaben aussehen werden und wie viele Stellen definitiv abgebaut werden. Seit den Morgenstunden am Dienstag liegt die Produktion bei Bombardier still, denn die Belegschaft legte nach Bekanntwerden des Vorhabens spontan die Arbeit nieder und verließ die Gebäude des Unternehmens.

Bei Bombardier in Brügge werden Straßenbahnzüge für den öffentlichen Nahverkehr und Reisezugwaggons für die belgische Bahn gebaut. Unlängst verlor der Standort Brügge bei der Ausschreibung eines Großauftrags der flämischen Nahverkehrsgesellschaft De Lijn den Wettbewerb. De Lijn vergibt den Auftrag zum Bau neuer Trams wohl an einen spanischen Produzenten.

Ein Teil der Arbeiten, für die bisher Lackierer und Schweißer in Brügge zuständig waren, wird womöglich auch nach Tschechien ausgelagert. Das würde bedeuten, dass der Standort nur noch zur Endmontage und zur Abnahme von Neufahrzeugen genutzt wird. Nach Gewerkschaftsangaben steht selbst in Frage, ob Brügge überhaupt die neuen Doppelstockwaggons für die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB bauen wird.

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