Antwerpens Müllmänner beklagen zunehmende Gewaltbereitschaft bei Autofahrern

Die Müllmänner von Antwerpen schlagen Alarm. Sie werden immer öfter von ungeduldigen Autofahrern bedrängt, bedroht und angegriffen. Die Aggressivität gegenüber den Müllmännern, die in Antwerpen in der Innenstadt oft nachts den Abfall abholen, wächst, vor allem, wenn sie in engen Gassen oder Einbahnstraßen unterwegs sind. Einige der Müllmänner wurden schon mit Messern oder Pistolen bedroht, wie sie gegenüber VRT NWS angaben.

Die Müllmänner von Antwerpen wenden sich in den letzten Wochen und Monaten immer öfter an ihre Chefs mit Meldungen von Aggressivität von Autofahrern, wenn sie den Abfall abholen. Vor allem in der Nacht, wenn die den Müll bei Geschäften und Gastronomiebetrieben abtransportieren, eskaliert die Situation nicht selten.

In engen Gassen überholen Autos die Müllwagen oft mit überhöhter Geschwindigkeit über den Bürgersteig oder die Fahrer steigen aus und drängen verbal und unter Androhung von Gewalt darauf, dass ihnen der Weg freigemacht wird.

Doch seit etwa einem Jahr nimmt hier die Gewaltbereitschaft zu. Mehrmals wurden die Mannschaften eines Müllwagens mit Messern bedroht und mindestens einer der Kollegen wurde bei so einem Angriff leicht verletzt. 

Es ist zu hoffen, dass sie daran arbeiten. Und dass die Bürger begreifen, dass wir nur unsere Arbeit machen, eine Arbeit, die wir machen müssen. Wir versuchen, für eine saubere Stadt zu sorgen. Das kommt doch allen zugute?“

Ein Antwerpener Müllmann

Er erlitt eine Schnittwunde am Arm und wurde anschließend noch mit einem Schlag ins Gesicht niedergestreckt. Ein Fahrer eines Müllwagens gab aus Angst und Unsicherheit lieber anonym an, dass man ihm vor einigen Tagen sogar eine Pistole vor die Nase gehalten habe.

Inzwischen reagierte die Stadtverwaltung von Antwerpen. In einigen Stadtteilen, vor allem dort, wo es viele enge Gassen gibt, sind seit einiger Zeit immer zwei Müllwagen mit jeweils drei Mann Besatzung plus Fahrer unterwegs.

Und immer mehr Kollegen müssen nach Aggressionen und Bedrohungen psychologisch behandelt werden. Trotzdem fordern sie mehr Sicherheit, wie ein Antwerpener Müllmann, der unerkannt und ungenannt bleiben wollte, angibt: „Es ist zu hoffen, dass sie daran arbeiten. Und dass die Bürger begreifen, dass wir nur unsere Arbeit machen, eine Arbeit, die wir machen müssen. Wir versuchen, für eine saubere Stadt zu sorgen. Das kommt doch allen zugute?“ 

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