Nächste Corona-Konzertierung in Brüssel am Freitagvormittag

Der Konzertierungsausschuss aus den Regierungen aus Bund, Ländern und Regionen in Belgien trifft sich schon am Freitagvormittag zu seiner nächsten Sitzung. Es wird erwartet, dass dann zusätzliche Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 beschlossen werden. Wie diese aussehen können, finden Sie in diesem Beitrag. 

Eigentlich war das nächste Treffen des Bund-, Länder- und Regionen-Treffens zur Lage an der Corona-Front für den 15. Dezember geplant, doch aufgrund der weiter steigenden Zahlen und der zunehmenden Dramatik in den Krankenhäusern ist der Druck hoch, weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Flanderns Ministerpräsident Jan Jambon (N-VA) hatte bereits am Mittwoch zu einem solchen Treffen aufgerufen, da die Zahlen in seine Bundesland aktuell besonders stark steigen. Daraufhin hatte Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) die Corona-Expertengruppe GEMS, die die Regierungen unseres Landes in der Covid-19-Strategie berät, darum gebeten, eine neue Analyse vorzulegen, auf deren Basis man sich zusammensetzen könne.

Es könnte sein, dass einmal mehr der Eventsektor und das als Corona-Hotspot kritisierte Schulwesen neue Maßnahmen auferlegt bekommen.   

Alleine im belgischen Bundesland Flandern sind bereits 115 der insgesamt rund 4.000 Schulen wegen Corona-Ausbrüchen geschlossen und in fast allen anderen Schulen und Klassen kommen Corona-Fälle und Quarantäne vor, was auch zu massiven Ausfällen beim Lehrpersonal führt. Und aktuell sind z.B. Massenveranstaltungen im Antwerpener Sportpalast geplant.

Doch auch im Privatleben der Bürger unseres Landes könnten Einschränkungen folgen, zumindest eine dringende Empfehlung, auf zu viele Kontakte zu verzichten.

Auch Pedro Facon, der Corona-Kommissar der belgischen Bundesregierung, und einige Mitglieder der GEMS-Gruppe, allen voran die dort vertretenen Virologen, Biostatistiker und Epidemiologen, hatten ebenfalls eine weitere Konzertierung empfohlen. 

Was hat die GEMS-Gruppe vorgeschlagen?

  • Eine akute Abkühlungsperiode (sprich Schließung) der Schulen für die Dauer von 10 Tagen und eine ganze Reihe strukturelle Maßnahmen für das Schulwesen. Konkret könnte das z.B. eine Schließung der Grundschulen und der Kindergärten bedeuten.
  • Für die Sekundarschulen empfehlen die GEMS-Experten ein „hybrides“ System aus Homeschooling und Präsenzunterricht. Sensiblen Schulkindern soll ermöglicht werden, den Kursen online vor Ort in den Klassen zu folgen.
  • Universitäten und Hochschulen sollten die Zahl der Vorlesungen auf dem Campus nach unten korrigieren.
  • Für Kinder ab 6 Jahren empfehlen die Experten die regelmäßige Nutzung von Corona-Selbsttests und das Tragen von Mundmasken in der Öffentlichkeit.
  • Kinder ab 12 Jahren sollen so schnell wie möglich geimpft werden.
  • Für das private Umfeld der Bürger steht der Vorschlag im Raum, dass man sich nur noch mit 5 Personen zu Hause treffen soll und stets möglichst mit dem gleichen Personenkreis. Zudem raten die Experten dazu, so oder so seine Kontakte einzuschränken.
  • Die Gastronomie soll bereits um 20 Uhr schließen.
  • In den Geschäften sollen „so wenig wie möglich Menschen“ gleichzeitig einkaufen gehen.
  • Alle großen Events und Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 200 Zuschauern und Außenveranstaltungen mit viel Publikum könnten abgesagt werden.
  • Veranstaltungen und Events mit weniger als 200 Zuschauern bleiben möglich, wenn das Publikum sitzt, eine Maske trägt und einen Coronapass (CST) vorlegen kann (Sprich 2G - geimpft oder genesen).
  • Bestimmte Innen- und Außenaktivitäten z.B. im Bereich Sport oder Aktivitäten von Vereinen oder Hobbyclubs sollen mindestens so lange ausgesetzt werden, wie eine mögliche Schulschließung dauern könnte. Professionelle Sportveranstaltungen sollen stattfinden können, aber ohne Publikum.

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