Strengere Corona-Auflagen: Fußball ohne Zuschauer und Freizeitparks müssen schließen

Nur fünf Tage nach der Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Belgien hat die Regierung am Freitagmorgen weitere strengere Auflagen für Sportklubs, Kulturbetriebe und Freizeitparks beschlossen. Ab sofort sind Zuschauer bei Profisportwettbewerben nicht mehr zugelassen. Freizeitparks müssen schließen. Theater und Konzerte dürfen höchstens 200 Zuschauer empfangen.

Der Konzertierungsausschuss, in dem alle Regierungen des Landes vertreten sind, war am Donnerstagabend zusammengekommen, um weitere Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus zu treffen. Folgende Maßnahmen gelten ab sofort und für die kommenden vier Wochen:

  • Bisher waren bei Sportwettkämpfen bei den Profis 200 Zuschauer drinnen und 400 Zuschauer draußen zugelassen. Ab sofort und für einen Monat müssen die Wettkämpfe im Profisport ohne Publikum stattfinden. Spiele im Amateursport ab 18 Jahre werden verboten.
  • Bei Theatervorstellungen und Konzerten sind nur noch 200 Zuschauer zugelassen, vorausgesetzt es kann 1,5 Meter Abstand eingehalten werden. Ausnahmen für große Säle wie der Sportpaleis werden nicht mehr genehmigt.
  • Die Leiter und älteren Jahrgänge (+ 12 Jahre) bei den Pfadfindern und anderen Jugendbewegungen dürfen keine Indoor-Aktivitäten mehr organisieren. Übernachtungen sind auch verboten und es gilt Maskenpflicht. Ausnahmen gelten nur für Kinder unter 12 Jahre.
  • Obwohl die Betreiber von Freizeitparks nach der ersten Corona-Welle zahlreiche Hygiene- und Abstandsregeln eingeführt hatten, müssen die Betriebe vorläufig wieder schließen. Die Außenanlagen von Zoos und Tierparks bleiben wohl geöffnet.
  • Im Hochschulunterricht wird die maximal zulässige Teilnehmerzahl auf 20 % gesenkt. Eine Ausnahme gilt für die Studenten der zwei ersten Semester. In den Vorlesungen gilt Maskenpflicht.
  • Homeoffice ist und bleibt weiterhin die Norm.

De Croo richtet eindringlichen Appell an den Teamgeist von 11 Millionen Belgiern

Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) appellierte eindringlich an den Teamgeist der Belgier: „Wir werden das Virus nicht mit bloßen Vorschriften schlagen. Dahinter muss ein Team von 11 Millionen Belgiern stehen. Wir sind in einer nationalen Krise und es ist Zeit, dass das ganze Land solidarisch ist.“

„Neun von zehn Provinzen befinden sich auf der Alarmstufe 4. Nur Limburg nicht. Die schlechten Zahlen aber setzen sich durch“, sagte De Croo auf der Pressekonferenz am Freitagmorgen.

Dass diese Maßnahmen getroffen werden, hätte vier gute Gründe, erläuterte der belgische Premierminister: „Wir müssen die Gesundheitseinrichtungen und sein Personal entlasten. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Kinder weiter zur Schule gehen und unsere Unternehmen weiterarbeiten können. Und schließlich wollen wir dafür sorgen, dass die Gesundheitskrise das geistige Wohl der Bevölkerung nicht zu schwer antastet."

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