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Flandern will Coronatest und Quarantäne für Urlauber aus Risikogebieten

Die flämische Landesregierung will, dass Belgier, die ihren Urlaub in Risikoländern oder -gebieten verbracht haben, nach ihrer Heimkehr freiwillig in Quarantäne gehen und sich auf das Coronavirus Covid-19 testen lassen. Der Entschluss dazu viel nach einer Sitzung der flämischen Risk Management Group (RMG). Verpflichtet werden kann dies vorerst noch nicht, da dazu der juristische Rahmen nicht besteht.

Der Beschluss zu dieser dringenden Empfehlung fiel durch die Tatsache, dass das Virus in einigen Regionen Spaniens und Portugals, beliebte Urlaubsländer bei unseren Landsleuten, wieder aufflackert und lokal zu neuen Lockdowns führt. Den Behörden und der Regierung sitzt der Schrecken nach den Corona-Ausbrüchen im Winter nachdem Heimkehrer aus den Skigebieten in Italien und aus den Krokusferien das Virus hierher gebracht hatten. Dies soll sich nicht in dieser Form wiederholen, hieß es dazu nach der Sitzung der Risk Management Group am Montag.

Bei der jüngsten Risikoanalyse der RMG wurde nach neuen Maßnahmen gesucht, um die Volksgesundheit nicht wieder in Gefahr zu bringen. Rückkehrer aus Urlaubsländern, die als Risikoregion gelten, werden im belgischen Bundesland Flandern denn auch als Personen mit hochriskanten Kontakten geführt, müssen sich also an die entsprechenden Auflagen halten. Das impliziert 14 Tage Quarantäne zu Hause und Coronatests am Anfang und am Ende dieser Isolierung.

Doch was passiert, falls sich jemand weigert, dies zu tun? Dann wird es schwierig, denn es fehlt in Belgien der juristische Rahmen um eine Quarantäne gesetzlich zu verpflichten. Sanktionen oder Bußgelder folgen demnach nicht. Flanderns Landesgesundheitsminister Wouter Beke (CD&V) sagte gegenüber VRT NWS dazu: „Wir prüfen gerade, ob wir diesen Aufruf juristisch verstärken können. Aber, es ist auf jeden Fall eine moralische Verpflichtung und hat etwas mit Bürgersinn zu tun. Hier geht es um die Gesundheit von allen Bürgern.“

Beke empfiehlt den anderen Regionen in Belgien, Brüssel und die Wallonie, ihren Einwohnern die gleichen Maßnahmen aufzuerlegen. Eine interföderale Konferenz zwischen den Ländern und Regionen in Belgien soll dieses Thema erörtern, so Beke: „Ich gehe davon aus, dass hier jeder auf der gleichen Wellenlänge liegt.“ 

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