An der Brüsseler Börse (Archivfoto)
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Zu große Belästigung: Die Stadt Brüssel weitet das Alkoholverbot aus

Ab dem 5. Oktober ist in der Gemeinde Brüssel-Stadt das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit weitgehend verboten. Bisher galt dieses Verbot im Bereich der Fußgängerzonen in der Innen- und Altstadt zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens. Jetzt gilt es rund um die Uhr und in der gesamten Innenstadt.

Seit dem 1. Februar schon, also noch vor Ausbruch der Corona-Epidemie, erließ die Stadt Brüssel ein Alkoholverbot in der Altstadt rund um die Börse und den Großen Markt. Das Verbot, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken, galt von Mitternacht bis um 6 Uhr in der Frühe.

Jetzt kündigt Bürgermeister Philippe Close (PS) nach Protesten von Gastronomen, Geschäftsleuten und Anwohnern an, das Verbot deutlich auszuweiten. Das Problem Trunkenheit in der Öffentlichkeit hatte sich nämlich schlicht und einfach dahin verlagert, wo das Verbot nicht galt und das war eigentlich nur einige Straßen weiter der Fall. Und es sorgte weiterhin für eine enorme Belästigung.

Ab dem 5. Oktober ist jetzt rund um die Uhr und überall im Bereich der Gemeinde Brüssel-Stadt verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken. Natürlich darf Alkohol weiter in den Geschäften gekauft werden, doch sofort getrunken werden, dürfen alkoholische Getränke hier nicht mehr. Ausgenommen sind aber natürlich die Terrassen der Gastronomie.

Bürgermeister Close bedauerte in einem Gespräch mit der frankophonen Tageszeitung La Dernière Heure, dass damit auch Menschen getroffen werden, die nichts Böses im Schilde führen: „Ich verstehe, dass die Leute etwas im Parkt trinken wollen, doch durch die zunehmende Belästigung ist das jetzt nicht mehr möglich.“

Das Verbot gilt zunächst für ein Jahr, so Close: „Ich hoffe, dass dieses Dekret nicht langfristig zur Norm wird. (…) Doch derzeit ist die Belästigung durch übermäßiges Trinken in der Öffentlichkeit so groß, dass das Gleichgewicht gestört ist. Das ist für die betroffenen Geschäftsleute und Anwohner unerträglich geworden.“ 

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