China kauft auch in Belgien große Mengen Holz zu Preisen über dem Marktwert

China kauft in ganz Europa immer mehr Holz auf, auch in Belgien. Die Chinesen zahlen dafür Preise, die teilweise deutlich über dem hiesigen Marktwert liegen. Das aber sorgt bei der Holz verarbeitenden Industrie in unserem Land für große Probleme. China ist ein Großverbraucher an Holz und sucht nach diesem Rohstoff vermehrt auch in Belgien.

Käufer, die im Auftrag von China unterwegs sind, begeben sich mehr und mehr auf den europäischen Markt, um sich mit diesem Rohstoff zu versorgen, sagt Filip De Jaeger von Dachverband der Holz verarbeitenden Industrie in Belgien, Fedustra: „Sie sind auch in Belgien unterwegs. In unserem Land geht es dabei um Laubholz, wie Eiche oder Buche.“

Inzwischen gehen rund 40 % des Rundholzes aus Belgien, das exportiert wird, nach China, so De Jaeger: „Das hat auch Folgen für die Preispolitik in Belgien. Chinesische Käufer können höhere Preise zahlen, als lokale belgische Einkäufer. Das führt dazu, dass auf Laubholz spezialisierte Sägereien nur noch schwerlich zu guten Preisen an ihren Rohstoff gelangen.“

Negative Folgen für mittelständische Unternehmen

Viele Sägereien oder kleinere Holzunternehmen können oft nur noch das kaufen, was übrig bleibt und die Zahl der aktiven mittelständischen Unternehmen aus diesem Sektor macht nicht zuletzt aus diesem Grund inzwischen auch schon dicht. „Fachbetriebe für die Verarbeitung von Laubholz haben es hierzulande immer schwerer“, so der Fedustra-Vertreter gegenüber VRT NWS.

Die Verbraucher spüren von dieser Preisentwicklung durch die Vorgehensweise der Chinesen nichts. Das meiste dieses Holzes kommt ohnehin nach einiger Zeit im Form von fertigen oder halbfertigen Produkten wieder an den hiesigen Markt zurück und dies, so Fedustra, zu hier marktkonformen Preisen. 

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