Geheimer Umzug: Das "Lamm Gottes" ist wieder in der St. Bavo-Kathedrale

Am Dienstag fand in Gent eine Geheimoperation statt, die ihresgleichen sucht. Unter strengster Polizeibewachung sind die zwei zentralen Tafeln aus dem Van Eyck-Meisterwerk „Die Anbetung des Lamm Gottes“ von Museum für Schöne Künste, wo sie restauriert wurden, wieder zu ihrem angestammten Platz in der St. Bavo-Kathedrale gebracht worden. Diese beiden Tafeln werden im Van Eyck-Jahr 2020 dort endlich wieder zu sehen sein.

Im umgekehrten Weg zogen einige andere „Lamm Gottes“-Tafeln ins Genter Museum für Schöne Künste (MSK) um, wo sie ihrerseits im Rahmen einer Van Eyck-Ausstellung zu sehen sein werden. „Die Anbetung des Lamm Gottes“ wird das zentrale Werk während des gesamten Jahres 2020 sein, denn dieses Jahr wird ganz dem großen Meister aus dem Mittelalter, Jan Van Eyck gewidmet (siehe nebenstehenden Beitrag).

Der geheime Umzug der Werke wurde von langer Hand geplant und sollte so wenig Mitwisser haben, wie möglich. Diese verschiedenen Teile dieses Werkes sind von schier unschätzbarem Wert. Nicht auszudenken, wenn Personen mit dubiosen Absichten von dem Umzug etwas erfahren hätten… Darum wurde mit allen Beteiligten absolutes Stillschweigen vereinbart. Den einzigen Hinweis hätte höchstens die St. Bavo-Kathedrale geben können, denn diese war am Dienstag den ganzen Tag geschlossen.

Emotionaler Vorgang

Zunächst mussten alle für diesen Umzug vorgesehenen Tafeln aus dem Werk transportgerecht in sichere Kisten verpackt werden. Danach wurden sie mit einem Spezialfahrzeug an ihren vorerst neuen Platz gebracht. Die beiden zentralen „Lamm Gottes“-Tafeln werden bis zu ihrer Aufstellung in der Kathedrale in der dortigen Kapelle aufbewahrt, die ihrerseits hermetisch abgeschirmt ist.

Für die Beteiligten war dieser Umzug ein sehr emotionaler Vorgang, befindet sich das zentrale Werk doch bald wieder an seinem angestammten Platz. Am Freitag werden die inzwischen restaurierten Tafeln geladenen Gästen und der Presse vorgestellt. Danach sind sie für jedermann endlich wieder in alter bzw. neuer Pracht zu sehen. 

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