Römerstraße in Kerkhove in Westflandern entdeckt

Bei Bauarbeiten zur Errichtung eines Staubeckens in Kerkhofe, einer Teilgemeinde von Avelgem in der Provinz Westflandern, haben Archäologen die Spuren einer Römerstraße entdeckt und ans Tageslicht gebracht. Die Entdeckung wurde bei archäologischen Voruntersuchungen vor den eigentlichen Bauarbeiten gemacht.

2017 soll in Kerkhove bei Avelgem in Westflandern ein Staubecken in Betrieb genommen werden, dass dabei helfen soll, den Wasserstand der Schelde auf Pegel zu halten. Das Gelände, auf dem das Becken entstehen soll, ist rund 8.500 m² groß und es ist vorgesehen, 8 Meter tief zu graben.

Vor Beginn der eigentlichen Arbeiten untersuchten Archäologen, wie dies bei Großprojekten in Belgien immer der Fall ist, das Gelände nach historisch wertvollen Hinweisen ab und sie wurden fündig.

Archäologen der Universität Gent und des Unternehmens Gate Archeology stießen bei ihrer Suche auf eine guterhaltene Straßendecke mit hölzerner Beschuhung als Fundament aus der Römerzeit. Gleichzeitig stießen die Wissenschaftler auch auf Reste von Tierkadavern.

Der Fund der Römerstraße darf getrost als Sensation bezeichnet werden, denn noch nie wurde im belgischen Bundesland Flandern eine Römerstraße in feuchten Umständen entdeckt. Weil diese Straße im Laufe der Zeit unter einer dichten Lange Kleie verschwand, ist sie auch so gut erhalten.

Noch wesentlich ältere Funde

Bei weiteren Ausgrabungen stießen die Archäologen sogar noch auf weitere und wesentlich ältere Fund, denn sie entdeckten auch ein prähistorisches Lager eines Jäger- und Sammlervolkes. Anhand der ausgegrabenen Gegenstände - Werkzeug aus Stein, Pfeile, verkohlte Essensreste und Schlachtabfälle - schätzen die Wissenschaftler, dass dort in der Zeit zwischen 9.000 und 6.000 vor Christus bereits Menschen gelebt haben müssen.

Die genauere Erforschung beider Fundorte wird wohl anderthalb Jahre in Anspruch nehmen. Am Tag des offenen Denkmals in Flandern, am 13. September, können Neugierige und Interessenten einen Blick auf die Ausgrabungsstellen werfen.

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