Das Gruuthuse-Museum in Brügge ist restauriert

Das international jahrzehntelang beliebte Gruuthuse-Museum in Brügge musste 2014 geschlossen werden, denn der Gruuthuse-Palast, in dem die Einrichtung untergebracht war, musste dringend restauriert werden. Der Zahn der Zeit nagte an dem Bau aus dem 15. Jahrhundert: Dächer, historische Verglasungen, die hölzernen Strukturen… So ziemlich alles musste unter die Lupe genommen werden. Jetzt ist das Ende der Arbeiten in Sicht.

2019 wird das Gruuthuse-Museum wieder geöffnet sein, um die rund 500 Jahre alte Geschichte von Brügge zu erzählen, doch erst einmal muss die Sammlung neugeordnet und wieder präsentabel aufgestellt werden. Aber, Anfang Februar wird das leere Gebäude ein Wochenende lang zu besichtigen sein.

Eine erste Restaurierungsphase erlebte das Gebäude in den Jahren 2007 und 2008 als die meisten Außengiebel in Angriff genommen wurden. Doch jetzt wurde auch die Fassade am Grachtenufer restauriert. Doch dies war nach Angaben der Museumsleitung nur der Anfang. Ziel war jetzt, das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert für die kommenden 50 bis 100 Jahre fit zu machen und gegen Feuchtigkeit zu schützen. Die Kosten für die Restaurierung beliefen sich auf über 3 Mio. €.

Die komplette Holzstruktur aller Speicher wurde ebenso erneuert, wie auch alle 230 Türen und Fenster. Das betraf auch die vielen kleinen Bleiverglasungen. Sogar die Dachkandel wurden vollständig erneuert. Die größte Herausforderung für die beteiligten Unternehmen war wohl die Restauration des Belvedère-Turms, denn hier mussten einige Bereiche vollständig erneuert werden. Das erforderte die maß- und originalgetreue Erstellung einiger historischer Konstruktionen. Viele Holzkonstruktionen mussten auch wieder in den Farben von damals gestrichen werden.

Die gesamten Arbeiten erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden, für die diese Restauration ebenfalls kein leichtes Unterfangen darstellte. Doch jetzt ist diese Restaurierungsarbeit eine Woche lang zu sehen. Das wird in den kommenden Jahrzehnten mit Sicherheit die einzige Möglichkeit sein, den gesamten Palast in seiner „rohen“ Bauweise ohne Inneneinrichtung zu bestaunen. Dies wird am 3. und 4. Februar 2018 der Fall sein und zwar jeweils von 13 bis 17 Uhr. Einen Blick vorab bieten die Fotos von VRT-Grafiker und -Fotograf Alexander Dumarey, dem Einblick in die gerade erst renovierten Räume gewährt wurde (siehe unten). Gruuthuse-Museum, Dijver 17, 8000 Brugge. Info: www.visitbruges.be

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